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"Wenn man eine ganze Weile innerhalb einer bestimmten Kultur gelebt und sich oft darum bemüht hat zu erforschen, wie ihre Ursprünge und der Weg ihrer Entwicklung waren, verspürt man auch einmal die Versuchung, den Blick nach der anderen Richtung zu wenden und die Frage zu stellen, welches fernere Schicksal dieser Kultur bevorsteht und welche Wandlungen durchzumachen ihr bestimmt ist."
(Sigmund Freud: Die Zukunft einer Illusion, 1927)
Elektronische Kunst
Im Computer-Medium gibt es keine Künstler mehr, die nicht auch auf diese oder jene Weise gleichzeitig Techniker sind. In Kultur und Technologie ist das natürlich eigentlich schon immer so gewesen.
Für mich persönlich war immer beides wichtig. Einmal hat die eine Sparte mehr Einfluss, dann wieder die andere.
Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich nun schon intensiver mit Computer-Kunst. Ich plane neue Werke, in der die Technik mit der Kunst vereint sein soll. Es sollten intelligente Bilder/Skulpturen entstehen, die auf die Umgebung reagieren können. Autonome, intelligente Kunst-Roboter.
Der Computer kann Künstlern als unterstützendes Instrument dienen, um ihre künstlerischen Fiktionen in reale Erscheinungen überzuführen.
Oft wird der Computer dabei zum Element des Kunstwerkes und im besonderen Fall ist er das Thema der künstlerischen Arbeit. Die Computertechnologie hat in vielen Kunstbereichen Einzug gehalten. Die Nutzung ist nicht nur darauf beschränkt, den Künstler bei seiner Arbeit zu unterstützen, so dass er schneller, kostengünstiger und effektiver arbeiten kann, bedeutender sind die neuen, innovativen Möglichkeiten, die der Computer dem Künstler zur Verfügung stellt.
Neben der bildenden Kunst experimentiere ich auch mit den neuen Medien: interaktive CD-ROM, Internet, elektronische Musik, elektronische Installationen.
Besonders spannend sind für mich die künstlerischen Experimente, wo meine Hardware/Software Fachkenntnisse für Realisierung innovativer Kunst-Ideen eingesetzt wird.
Die neue elektronische Kunst geht von dem Stadium, wo das Objekt im Mittelpunkt steht zu der Kontext- und zuschauerorientierten Richtung.
Auf diese Weise entstehen postmoderne Kunstwerke, bei denen man die nächste Änderungen beobachten kann:
Übergang
- von den geschlossenen, entscheidungsdefinierten Systemen zu den offenen, nicht definierten
- und unvollständigen Systemen,
- von der Notwendigkeit zur Veränderlichkeit,
- von Mono-Perspektive zu mehrfach Perspektive,
- von Hegemonie zu Pluralismus,
- vom Objekt zum Zusammenhang,
- von lokal zu global,
- von Gesamtheit zu Besonderheit,
- von Objektivität zu Beobachter-Abhängigkeit,
- von Autonomie zu Objektorientierung
- von Diktatur der Subjektivität zur immanenten Welt der Maschinen
Medienkunst steht durch die Entwicklung digitaler Techniken vor neuen Herausforderungen. Ihr dynamisches Potenzial entwickelt sie allmählich, indem sie verschiedene Disziplinen aus der Informationstechnologie, der Medienkultur und dem Design an der Schnittselle ihrer Entwicklungen zusammenbringt.
Die Kunstwerke sind selbst zu komplexen Maschinen geworden, mit denen der Benutzer zusammenarbeitet. Dies führt zu dynamischen Interaktionsmustern, woraus sich das Kunstwerk entfaltet.
Die Kunst hat immer die Technologie benutzt und die Technik/Wissenschaft ist ein kreativer Prozess. Die Zusammenarbeit zwischen Kunst und Technik sollte neue Ästhetik für die Kunst und neue Kreativität für die Technik/Wissenschaft bedeuten.
Meine Objekte sind interaktive Skulpturen mit programmierbarem Mikrokontroller. Diese Skulpturen senden und empfangen Informationen von der Umgebung über Sensoren, Displays, Elektromotoren, Mikrophone, Lautsprecher, LEDs usw.
Sie besitzen begrenzte Intelligenz und haben tierische oder menschliche Eigenschaften.
Sie können hören, bewegen, sprechen, reagieren, ruhig oder unruhig sein. Diese interaktiven Maschinen verwirklichen eine Metapher und verbinden die mechanische/elektronische Welt mit der biologischen Welt.
Ich erforsche gerne die Wirkungen zwischen der neuen Technologie und der Kunst der Gegenwart.
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